Der Heilige Weg - Teil 2

Dienstag, 27. Juli 2021
Von Dippoldiswalde nach Wilsdruff

Heute bin ich den zweiten Teil des Heiligen Weges gelaufen. Start ist dort, wo ich das letzte Mal aufgehört habe: an der Kirche in Dippoldiswalde. Ziel soll die kleine Stadt Wilsdruff sein.
Um 1250 wurde in Böhmen die Riesenburg durch die Hrabischitzer erbaut. Sie nannten sich auch "Riesenburger". 1398 wurde die Riesenburg an den Markgrafen Wilhelm I. von Meißen verkauft.
Durch die wirtschaftliche Entwicklung und Reisetätigkeit seiner Vasallen wurde der Weg zwischen beiden Orten zum Handelsweg.
Nachdem beim Domumbau (ab 1260) in Meißen die Gebeine des Bischofs Benno gefunden und um 1270 erhoben wurden, bestand bis zur Heiligsprechung des Bischofs (1524) und der Überführung der Gebeine ab 1539 über Stolpen und Wurzen nach München, im Zuge der Reformation im Kurfürstentum Sachsen, ein Pilgerweg. Er kam von Böhmen über den Erzgebirgskamm und führte über Frauenstein, Reichstädt, Dippoldiswalde, Berreuth, Ruppendorf, Höckendorf, den Markgrafenstein, Grillenburg, Spechtshausen, Fördergersdorf, Grumbach, Wilsdruff nach Meißen. Der Heilige Weg ist also aus dem Riesenburger Weg hervorgegangen.
Der Zweite Teil von Dipps nach Wilsdruff lief sich relativ einfach, weil kaum nennenswerte Steigungen vorkamen. Den Tharndter Wald habe ich in Ost-West-Richtung durchquert. Hier ist der Heilige Weg identisch mit dem Sächsischen Jakobsweg. An sehr vielen Stellen ist der Weg durch ein Wanderzeichen markiert. Ich möchte mal wissen, ob es eine Interessengemeinschaft gibt, die sich um diesen historischen Weg kümmert? Da steckt bestimmt viel Arbeit drin.
Ganz so schön wie der erste Teil ist die Strecke aber nicht. Es geht doch öfter mal über Straßen in den nächsten Ort. Der Weg zwischen Pohrsdorf und Grumbach ist ausschließlich nur ein Fahrradweg und für Autos gesperrt. Das Einzige was hier fährt sind aber Autos.

Sehenswürdigkeiten: die Kirche in Ruppendorf und die alte Burg. Wem die Orgel in der Ruppendorfer Kirche bekannt vorkommt - das ist richtig. Sie stand früher am Altar in der Dresdner Kreuzkirche.

Der Ort Höckendorf hat mir sehr gut gefallen. Leider fahren hier viel zu viele Autos. Mit der Ruhe ist es schon lange vorbei.

Die Kirche in Fördergersdorf ähnelt der Kirche in Ruppendorf. Besonders schön der Altar.

Die Kirche in Grumbach besitzt ebenfalls einen interessanten Altar. Hier besonders schön die Deckenmalerei.

Im Tharandter Wald bin ich durch das Quellgebiet der Triebisch gelaufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Länge der Tour: 36, 77 Kilometer
Gesamter Anstieg: 493 Meter
Download: GPX-Datei - Heiliger Weg - Tei 2



Kleine Runde über die Südhöhe Dresden

Samstag, 24. Juli 2021
Kleine Runde über die Südhöhe Dresden

Gestern war der letzte Schultag. Das habe ich genutzt und bin nach Feierabend über die Südhöhe auf dem alten Bahntrassenradweg der Windbergbahn nach Hause geradelt. Dabei konnte ich ein paar Fotos von der Höhe auf der Höhe machen. Geflogen bin ich mit der Mini 2 genau 120 Meter hoch, dazu kommt die Höhe der Südhöhe, was zusammengerechnet knapp 400 Meter über N.N. ergibt.

























Länge der Tour: 53 Kilometer

Der Heilige Weg - Teil 1

Dienstag, 20. Juli 2021
Von Holzhau nach Dippoldiswalde

Der Heilige Weg entstand im Rahmen der Heiligsprechung von Bischof Benno von Meißen. Er führte von Böhmen nach Meißen und verlief zwischen Grillenburg und Wilsdruff im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in entgegengesetzter Richtung parallel mit dem Sächsischen Jakobsweg. Ein originales Teilstück blieb u. a. im Tharandter Wald zwischen Grillenburg und Spechtshausen erhalten.

Der Heilige Weg ist also ein sehr alter Pilgerweg. Das erste Mal bin ich auf ihn aufmerksam geworden, als ich von Dresden nach Frauenstein gewandert bin. Auf der Höhe hinter Reichstädt steht ein Wegweiser mit der Bezeichnung "Heiliger Weg". Seitdem nehme ich mir immer wieder vor, diesen Weg komplett zu laufen. Heute war Start am Bahnhof in Holzhau. Um auf den Heiligen Weg zu kommen, muss man erst einmal ordentlich nach oben kletter. Auf dem Erzgebirgskamm beginnt dann für mich der Heilige Weg. Durchquert habe ich das Muldental, das Gimmlitztal zwischen Nassau und Frauenstein, das Bobritzschtal in Kleinbobritzsch und das Tal der Wilden Weißeritz zwischen den Talsperren Lehnmühle und Klingenberg. Der Heilige Weg hat ein eigenes Wanderzeichen und ist meistens gut markiert. Sehenswürdigkeiten sieht man reichlich, denn der Weg führt fast immer an den Kirchen vorbei. Leider hatten diese allesamt geschlossen. Nicht einmal die Silbermannorgel in Nassau konnte ich besichtigen.
Besonders gefallen hat mir die Gegend um Frauenstein und der Abstieg hinab in das Tal der Wilden Weißeritz. Aber auch der Blick von der Höhe hinab auf Dippoldiswalde ist einzigartig. Eine traumhaft schöne Wanderung!! Sobald es die Zeit zulässt, folgt Etappe 2. Ein großes Lob an den öffentlichen Nahverkehr. Das hat perfekt funktioniert!



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Länge der Tour: 37, 39 Kilometer
Gesamter Anstieg: 901 Meter



Drei - Städte - Wanderung

Mittwoch, 14. Juli 2021
Drei - Städte - Wanderung

Unbemerkt hat sich im Laufe der Zeit bei mir eine Drei-Städte-Wanderung ergeben. Ende November 2019 bin ich den alten Bischofsweg von Meißen nach Dresden gelaufen:



Bischofasweg Meißen-Dresden Teil 1
Bischofasweg Meißen-Dresden Teil 2

Im Mai 2021 bin ich von Dresden nach Freiberg gelaufen:



Dresden - Freiberg

Und in dieser Woche bin ich von Meißen nach Freiberg gewandert. Damit ergibt sich ein interessantes Wander-Dreieck.



Meißen-Freiberg Teil 1
Meißen-Freiberg Teil 2

Nimmt man alle drei Strecken zusammen, dann entsteht das Bild einer Mütze:



Ich frage mich: was ist das für eine Mütze? Am liebsten wäre mir eine Bischofsmütze, denn die würde am besten zur Wanderung passen. Aber leider stimmt das nicht. Ich tippe eher auf die Mütze eines Zauberers. Deshalb nenne ich die Wanderung die Drei-Städte-Zauber-Tour. Wer die Strecke innerhalb von drei Tagen nachwandert, erhält von mir einen kostenlosen Zauberstab!!

Bischofsweg Meißen Dresden: Länge 41 Kilometer
Wanderung von Dresden nach Freiberg: 44, 87 Kilometer
Wanderung von Meißen nach Freiberg: 43 Kilometer

Als Kathedrale des Bistums Meißen war der Meißner Dom bis 1581 Bischofskirche der römisch-katholischen Bischöfe. 1581 wurde der Dom eine lutherische Kirche.

Der Freiberger Dom St. Marien ist eine evangelisch-lutherische Kirche im sächsischen Freiberg. Vor der Reformation war das Gotteshaus eine Stiftskirche, eine Kathedrale (Bischofskirche) war der Dom nie.

In Dresden hätte ich eigentlich ein Foto von der Hofkirche zeigen müssen. Aber auch hier entscheide ich mich für die evangel. Frauenkirche.

Wanderung von Meißen nach Freiberg - Teil 2

Mittwoch, 14. Juli 2021
Wanderung von Meißen nach Freiberg - Teil 2

In meiner Familie lesen im Moment alle die Romane von der Sabine Ebert. In den Büchern wird u.a. beschrieben, wie die Menschen im Mittelalter von Meißen nach Freiberg gereist sind, entweder zu Fuß oder zu Pferd. Heute habe ich mir die Laufschuhe angezogen und bin die Strecke gewandert. Ob es so war oder nicht - keine Ahnung. Aber von Meißen bis nach Freiberg bin ich gekommen. Über die Strecke kann ich nicht viel sagen. Sie war einfach zu beeindruckend und schön. Da fehlen mir die Worte.
Auf der langen Tour hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Wie haben das die Menschen im Mittelalter geschafft? Zu Essen gab es bestimmt nicht viel und die Wege waren sicherlich in einem ganz anderen Zustand als heute. Das waren bestimmt harte Zeiten.
Nachlaufen kann man meine Strecke nur bedingt. Es gibt ein paar Komoottypische Besonderheiten. Entweder die Wege waren gar nicht vorhanden oder sie führten durch private Grundstücke. Auf Grund meiner Karte konnte ich die Hindernisse umgehen, aber nicht immer. Na ja, ein bisschen Karl May spielen macht auch Spaß.
Gleich hinter Meißen (auf der Lerchaer Flur) bin ich an der Huttenburg vorbeigekommen. Am Eingang des Grundstücks steht ein Hinweisschild "betreten verboten". Komoot schickt mich natürlich prompt hier durch. Aber ich hatte Glück, denn der neue Schlosseigentümer war freundlich und hat mir erst einmal eine kleine Schlossführung geboten. Das war unglaublich interessant. Ich wünsche dem neuen Eigentümer viel Kraft und Durchhaltevermögen für die immense Aufgabe der Sanierung. Und vielen Dank auch für das nette Gespräch! Ich komme gerne im nächsten Jahr wieder und schaue mir den Fortschritt der Bauarbeiten an.
Die Baeyerhöhe war in meiner Komootstrecke nicht enthalten. Da sie aber in unmittelbarer Nähe der Wanderung liegt, habe ich diesen kleinen Umweg gemacht. Von der Höhe hat man eine unglaublich gute Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Besonders auffällig der Keulenberg, die Kronospanfabrik in Lampertswalde und auch der Collmberg ist gut zu sehen.
Kurz vor Freiberg trifft man auf den Bahndamm der ehemaligen Bahnstrecke Halsbrücke - Freiberg. Links ist sehr gut Frauenstein zu sehen, rechts läuft man der der Hohen Esse in Halsbrücke vorbei.



















Länge der Tour: 43 Kilometer
Gesamter Anstieg: 1000 Meter
Download: GPX-Datei - Wanderung von Meißen nach Freiberg