Der Sächsische Jakobsweg - Teil 5

Dienstag, 12. Oktober 2021
Von Flöha nach Jahnsdorf

Meine Wanderung auf dem Sächsischen Jakobsweg (Teil 5) startet in Flöha und endet in Jahnsdorf, etliche Kilometer hinter Chemnitz. Ich frage mich, ob die Menschen im Mittelalter tatsächlich diesen Weg gewandert sind um nach Rom, Jerusalem oder Santiago zu gelangen. Ich denke ja, auch wenn der Weg im eigentlichen Sinne kein Pilgerweg ist, sondern eine Handelsstraße: die "Alte Frankenstraße". Seit dem 13. Jahrhundert wird die Straße von Bautzen, wo sie von der Via Regia abzweigte, über Bischofswerda, Dresden, Freiberg, Oederan, Chemnitz nach Zwickau, wo sie auf die Via Imperii traf, als Frankenstraße bezeichnet. (Wiki) Die Pilger haben vor allem die Jakobuskirchen angesteuert. Pesterwitz besitzt eine, Chemnitz aber auch. In dieser konnte ich gestern 12 Uhr eine kleine Andacht erleben. Thema war Dankbarkeit. Die Worte des Pfarrers haben mich schwer beeindruckt. Ich bin dankbar, dass ich diese schöne Wanderung machen kann und ich bin dankbar für das, was ich auf der Reise erlebe.
Besonders gefallen hat mir der langgestreckte Höhenzug hinter Flöha. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf die umliegende Landschaft. Chemnitz besitzt einen wunderschönen Stadtpark. Überhaupt hat mir die Stadt recht gut gefallen. Mal sehen, ob ich es in der nächsten Woche bis Zwickau schaffe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Länge der Tour: 34, 10 Kilometer
Gesamter Anstieg: 556 Meter
Download: GPX-Datei - Jakobsweg von Flöha nach Jahnsdorf



80 000 Kilometer

Sonntag, 10. Oktober 2021
80 000 Kilometer

Eigentlich nur eine kleine Fahrradtour an der Elbe, aber für mich besonders bedeutend. Gestern bin ich bereits das zweite Mal um die Erde geradelt (seit es Garmin-Navis gibt). Laut Adam Ries sind das 80 000 Kilometer, und so isses!! Die erste Erdumrundung hatte ich am 2. Juni 2017 vollendet. Irre, was man für Strecken aus eigener Kraft zurücklegen kann.
Jetzt habe ich mal nachgeschaut: nach neusten Berechnungen beträgt der Erdradius im Mittel rund 12.742 Kilometer. Rechnet man das mal "Pi" (3.14159265359....), dann ergibt sich ein Erdradius von rund 40 030 Kilometer. Na ja, die 30 Kilometer die noch fehlen, habe ich heute nachgeholt! "Pi" ist aber auch eine interessante Zahl. Ich glaube der Rekord bei der Berechnung der Nachkommastellen liegt heute bei 62,8 Billionen. Das macht deutlich, dass die Quadratur des Kreises nicht möglich ist.
Seit dem 28. 09. 2012 führe ich Fahrradtagebuch, für die 80 000 Kilometer habe ich somit 9 Jahre gebraucht. Was in den 44 Jahren davor war, kann ich heute nur noch schätzungsweise erahnen. Aufgezeichnet habe ich alle meine Strecken mit Garmin-Navigationsgeräten. Lange Fahrradtouren bringen eigentlich nicht so viele Kilometer. Die Masse machts, und das sind die täglichen Arbeitswege, die möglichst lang sein sollten. Was mich interessieren würde: wie viele Kilometer ein Mensch in seinem gesamten Leben zurücklegt. Ob das schon mal jemand berechnet hat?? Ich habe keine Ahnung. Und was auch noch interessant wäre: wieviel CO2 habe ich eingespart und nicht in die Luft gepustet?
So, die dritte Erdumrundung hat bereits begonnen. Mal sehen, wie lange ich jetzt brauche. Man wird ja auch nicht jünger.





Diese Kilometer fehlten noch bis zum Ziel.



Kurz vor Pillnitz . . . .



. . . . Ziel erreicht! 80 000



Aufzeichnung bei Garmin Connect, davor Garmin Express. Diese Aufzeichnungen fehlen hier.



Der Sächsische Jakobsweg - Teil 4

Dienstag, 5. Oktober 2021
Von Klingenberg-Colmnitz nach Flöha

Gestern bin ich den 4. Teil des Sächsischen Jakobswegs gelaufen. Start ist Klingenberg-Colmnitz, in Flöha habe ich mein Etappenziel erreicht. Da die Berge nicht ganz so steil sind, lief sich die Strecke wieder erwartend relativ gut, einzig der Höhenzug in Kirchbach zog sich etwas in die Länge. In Freiberg hatte ich ein besonders großes Glück: der Dom war offen und die Silbermannorgel spielte extra für mich die Fantasia und Fuge in G-moll BWV 542 von J.S.Bach. Gänsehaut pur, denn die Orgel ist fantastisch!! Eine der schönsten Barockorgeln der Welt und einen schöneren Klang auf einer Pilgerreise kann man sich nicht wünschen.
Indirekt muss der Jakobsweg mit Bischof Benno in Zusammenhang stehen, denn Benno ist im Jahre 1085 von Meißen nach Rom gepilgert um vor dem Papst Buße zu tun. Er muss also auch meinen Weg gelaufen sein.
Reisen war im Mittelalter ein beschwerliches und gefährliches Unterfangen. Die durchschnittliche tägliche Wegstrecke, die man in damaliger Zeit zurücklegen konnte, lag bei 30 bis 45 Kilometer (zu Fuß). Die Straßen waren nicht ausgebaut und glichen Feldwegen mit tiefen Löschern und bösen Überraschungen nach Regengüssen oder bei Eis und Schnee im Winter. Man konnte von Glück reden, wenn man den Weg auch fand, denn wenn dieser wenig begangen oder befahren war, hatte man bei allgemein fehlenden Wegzeichen große Schwierigkeiten, sich nicht in den dichten Wäldern zu verirren. Häufig schlug den fremden Reisenden Haß und Mißtrauen der einheimischen Bevölkerung entgegen. Raubüberfälle waren an der Tagesordnung. Die Entfernung von Meißen bis Rom, die vor Benno lag, betrug 1350 Kilometer. Bischof Benno wird zwei Monate dafür gebraucht haben. Übrigens, er hat die Reise im Alter von 75 Jahren! gemacht, und da es noch keine Eisenbahn gab, ist er natürlich auch wieder zurück gelaufen. Über diese spannende Geschichte musste ich heute beim Wandern nachdenken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Länge der Tour: 42, 78 Kilometer
Gesamter Anstieg: 567 Meter
Download: GPX-Datei - Jakobsweg Klingenberg-Colmnitz - Flöha