Bellmanns Los, Stille Liebe, Waldblick

Mittwoch, 11. Dezember 2019
Wanderung im Tharandter Wald

Diese Wanderung liegt wieder mal fast vor meiner Haustüre. Ich muss nur mit dem Fahrrad nach Tharandt fahren, und schon kann es losgehen. Beschrieben ist die Tour im Wanderführer "Dresden und Umgebung - Band 1" von Peter Rölke. Start ist an der Kirche und Burgruine in Tharandt.

 

Blick von der Burgruine auf Tharandt. Die Bergkirche "Zum Heiligen Kreuz" wurde 1626 / 29 erbaut. Das Portal der Kirche ist romanischen Ursprungs und stammt aus der ehemaligen Burg.

 

Das Atelierhaus des Grafen Suminski, im orientalischen Phantasiestil 1866 erweitert und umgebaut. Was es mal davor war, weiß ich leider nicht.

 

 

 

Über den Pfad "Dreizehn Drehen" gelangt man zum oberen Eingang des Forstbotanischen Gartens und weiter zum Kienberg. Hier hat man eine schöne Aussicht auf den Kurort Hartha.

 

Heinrich Cottas Grab. Im Jahre 1843 wurden ihm zu Ehren seines 80. Geburtstages 80 Eichen gepflanzt. Ein Jahr später hat Heinrich Cotta hier seine letzte Ruhestätte gefunden. Cotta war ein deutscher Forstwissenschaftler und ist Begründer der Forstakademie Sachsen (heute TU Dresden). Auf ihn geht das Wegenetz in der Dresdner Heide und im Tharandter Wald zurück.

 

Auf der anderen Seite des Weges befindet sich das Grab Johann Friedrich Judeichs. Johann Friedrich Judeich war ebenfalls ein deutscher Forstwissenschaftler und Nachfolger Cottas.

 

Nur wenige Schritte sind es bis zur Aussichtskanzel "Heinrichseck". Hier ein schöner Blick auf die Quohrener Kipse und den Wilisch. Im Hintergrund ist der Hohe Schneeberg zu sehen.





Am linken Bildrand ist der Valtenberg zu sehen.



Blick auf Tharandt.



Das Windrad auf der Somsdorfer Höhe. Links des Geising, rechts der Luchberg.



Über den Judeich-Weg gelangen wir in den "Breiten Grund".

 

Ein schrecklicher Ort. Hier wurde Otto Werther erschossen. Hu Hu!! Weiter unten befindet sich der "Meilerplatz". Zur Anschauung für die Studenten ließ die Forstakademie hier erstmals 1846 einen Meiler aufschichten und Holzscheite zu Kohle verschwelen. Auch heute wird noch gemeilert.

 

Auf einem unscheinbaren, schmalen Pfad setzen wir unsere Wanderung fort und laufen einige Zeit den Weißeritztalhang entlang.

 

Schön ist es hier, aber der Weg wird abenteuerlich eng.

 

Und jetzt ist schwindelfreiheit erforderlich. Aber es sieht schlimmer aus als es ist. Schließlich gelangen wir zu "Bellmanns Los".

 

Die Bezeichnung Bellmanns Los soll davon herrühren, dass ein Mann gleichen Namens beim Holzfahren mit Pferd und Wagen von der steilen Höhe herabstürzte und dabei seinen Tod fand. Schon wieder Hu Hu!!

 

Über den "Tiefen Grunde" gelangen wir zur Straße im Weißeritztal, und nach unterquerung der Eisenbahn geht es auf der anderen Talseite weiter. Hier ist schon mal versteckt im Wald unser nächstes Ziel zu sehen: der Aussichtspunkt "Waldblick".

 

Der Aussichtspunkt "Waldblick". Er verdient seinen Namen wirklich.

 

Mitten im Wald steht dieses Soldatengrab. Es gibt in der weiteren Umgebung noch ein anderes Grab, leider sehr schwer zugänglich. Ich finde diesen Text beachtlich.

 

Über den "Neumeisterweg" und den "Niederleitenweg" geht es zurück nach Tharandt, wo sich unser Ringlein schließt. Max Neumeister war ebenfalls Direktor der Forstakademie. Nach ihm ist der Weg benannt.

 

Jetzt gilt es noch zu klären, was das Wörtchen "Stille Liebe" bedeutet. Nun ja, ich verrate es nicht!! denn sie muss jeder selber finden.



Länge der Tour: 13, 5 Kilometer
Gesamter Anstieg: 375 Meter
Download: GPX-Datei - Wanderung Tharandter Wald