Historische Saugärten in der Dresdner Heide

Historische Saugärten in der Heide

Bei dieser Wanderung handelt es sich um die Tour 3 - "Den historischen Saugärten in der Dresdner Heide auf der Spur" - aus dem Wander & Naturführer Dresden und Umgebung Band 2, erschienen im Berg und Naturverlag Peter Rölke. Wer die alten Wegezeichen in der Heide erkunden möchte, der ist auf dieser Wanderung genau richtig.

Die Sternflügelzeichen 1 bis 8 (Alte Eins bis Alte Acht). Sie kennzeichnen das im 16. Jahrhundert unter Kurfürst August zu Vermessungs - und Jagdzwecken nach Kompaß angelegte Sternflügelsystem, dessen Flügel 4 auf den Hausmannsturm des Dresdner Schlosses wies, einen wichtigen damaligen Peilpunkt. Im Sternzentrum befand sich um 1560 der "Treybe Gartten", im 17. Jahrhundert der "Saugarten Dresdnischer Heide auf Fischhäuser Revier" als erster von weiteren vier Saugärten der Heide.

Viele der markierten Heidewege besaßen Eigennamen. Ein großer Anteil war aber namenlos, so dass sich erst durch Deutung der Zeichenformen volkstümliche Zeichen - und Wegenamen entwickelten wie "Zirkel", "Brille" oder "Kannenhenkel". Zeichen, die in der Mitte einen Punkt besitzen, weisen auf einen Verkehrsweg hin.

Auf dieser Karte sieht man, wie die Wege damals angeordnet waren. Man kann heute noch nach den alten Markierungen wandern und braucht kaum eine Karte oder GPS.



Start ist die Straßenbahnhaltestelle "Fuchsberg" in Dresden Weixdorf. Nach nur 50 m befindet sich links im Wald ein Bismarck-Denkmal. Es wurde 1915 aufgestellt und 2005 restauriert. Gleich gegenüber sieht man das erste Zeichen am Baum. Ich weiß allerdings nicht, welcher Wanderweg damit markiert wird.

 

Auf dem Hakenweg geht es bis zu einer Eisenbahnbrücke. Hier findet man versteckt im Wald dieses Denkmal. Der 1827 errichtete Pilz erinnert an die letzte königliche Hetzjagd in jenem Jahr. Etwas weiter trifft man auf diese steinerne Säule. Hier befand sich der Lausaer Saugarten, von dem leider nichts mehr erhalten ist.

 

Auf dem Hakenweg und das passende Zeichen dazu.

 

Das ist sicherlich der Kreuzweg? Wenn man aus dem Wald heraus kommt und in Richtung Langebrück wandert, hat man diesen herrlichen Blick auf den Keulenberg.

 

Das ist der Schreyer-Stein. Er erinnert an den Jagdhelfer Schreyer, welcher 1833 hier tödlich verunglückte. Auf dem anderen Foto sieht man das Heidezeichen "Schere".

 

Das Heidezeichen "Kannenhenkel" und das "Albert-Richter-Denkmal". Albert Richter war ein Maler und guter Kenner der Dresdner Heide.

 

Das Heidezeichen "Alte Sieben" (neu gestaltet) und der Langebrücker Saugarten. Von den ehemals vier Saugärten in der Dresdner Heide ist nur dieser teilweise erhalten. Er wurde um 1780 errichtet, 1952 durch ehrenamtliche Kräfte saniert und 1992 -1994 unter Regie des Sächsischen Forstamtes neu gestaltet.

 

Weitere Heidezeichen. So wie mir bekannt wurden die Zeichen im 19. und 20. Jahrhundert nicht mehr gebraucht und verloren an Bedeutung. Die "Interessengemeinschaft Dresdner Heide" hat sich für die Erhaltung und Pflege eingesetzt. Sicherlich eine große Arbeit, denn die Markierungen müssen ständig erneuert werden, weil die Bäume wachsen.

 

Auf der "Alten Sechs" geht es hinab in den Prießnitzgrund. Dieser kleine Tümpel hat durch die anhaltende Trockenheit kaum noch Wasser. Die Wurzeln dürften sicherlich nicht zu sehen sein? Auf dem anderen Foto ist das Priesnitztal in Nähe der Kuhschwanzbrücke zu sehen.

 

Die Kuhschwanzbrücke und die "Alte Sechs". Erstmals 1767 erwähnt, wurde die Brücke 1927 in ihrer steinernen Form erbaut.

 

Nun haben wir den ehemaligen Dresdner Saugarten erreicht. Er stand genau in der Mitte der Heide. Von diesem Punkt ging auch das Wegenetz der sogenannte "Sternflügel" aus, die strahlenförmig als "Alte Eins bis Alte Acht" das Heidezentrum mit den Rändern verbindet. Dort, wo sich heute der Gedenkstein befindet, stand ein kleines Jagdschloss, erbaut von Daniel Pöppelmann. 1810/20 wurde das Gebäude abgerissen und die Steine später zum Bau der Stützmauern für Schloss Albrechtsberg verwendet.

 

Dieser Stein zeigt an, in welche Richtung die Wege verlaufen. Nach dem Besuch des Saugartens geht es weiter auf der "Alten Sechs" hinab in die Schwedenschlucht. Hier sind immer noch die letzten Sturmschäden der Vergangenheit zu sehen.

 

In der Schwedenschlucht hat sich dieser kleine Tümpel gebildet. Die Schweden hatten im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) in der Nähe ein Lager eingerichtet, ob sie jedoch an dieser Stelle durchzogen, kann nur vermutet werden.

 

Die "Kannenhenkelbrücke" (wer hat nur diesen Namen erfunden) und der "Wettin-Obelisk". Der Obelisk wurde 1889 zur Erinnerung an die 800-jährige Jubelfeier des Hauses Wettin aufgestellt. Er steht an der Hangkante des Prießnitzgrundes. Ein lustiger Wegweiser zeigt den Weg an.

 

Die "Alte Zwei" und der "Schwarze Bildweg". Auf beiden Wegen geht es zurück in Richtung Weixdorf. Die Wege sind im Wanderführer sehr gut beschrieben, aber man sollte die Augen aufhalten.

 

Kurz vor unserem Ziel noch einmal zwei Heidezeichen. Wirklich eine schöne Wanderung. Fernsichten kann man allerdings kaum genießen, denn wir befinden uns fast ausschließlich nur im Wald. Die Rückfahrt nach Dresden geht gemütlich ab Weixdorf-Fuchsberg mit der Straßenbahn.

 

Länge der Tour: 17 Kilometer
Download: GPX-Datei Dresdner Heide - Weixdorf

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